Oberflächen

Schiefer – beliebtes Baumaterial

Boden- & Gebäudeflächen

Ursprünglich waren Fahrweg und Gehbereich der Dorfstraßen unterschiedlich befestigt. Der regional vorkommende Naturstein, Schiefer, Sandstein, Kalkstein und Grauwacke, findet vielfältige Verwendung. Genau wie die Gebäude waren auch die Bodenflächen der Plätze, Straßen und Höfe mit diesem Material gestaltet.

Die Hof- und Vorflächen

an den Winzerhäusern und landwirtschaftlichen Anwesen waren bzw. sind Arbeits- und Abstellflächen. Material und Oberflächengestaltung der Hofflächen sind vielfältig und nach Region verschieden. Die Flächen sind mit gebrochenem Steinmaterial der unterschiedlichen Gesteinsarten aus Flussläufen, Brüchen und Feldflur befestigt. Handwerklich in moseltypischer Tradition sind sie aus Natursteinmaterial, einfachem Fluss- und Bachkiesel, professionell gepflastert oder schlicht mit wenig Aufwand als ruhige Fläche aus grobem Sand oder sandgebundenem, feinerem Split befestigt wie die ursprünglichen Flächen von Gassen und Dorfplatz.

Die Gebäude

sind oft verputzt, entweder mit „Eifeler Rauputz“ oder sogenanntem Kellenputz aus Sumpfkalkmörtel. Der Putz wurde mit der Verputzerkelle aufgetragen, anschließend geglättet und mit einem Kalkanstrich versehen. Kalkanstrich und Putz machen die Unebenheiten des Natursteinmauerwerkes deutlich und werden bei Bedarf erneuert. Regelmäßige Kalkanstriche der Wände in den Stallungen dienten als Desinfektion gegen Ungeziefer.

Wandflächen

sind im Erscheinungsbild sehr unterschiedlich und zeigen die Vielfältigkeit der Oberflächengestaltung. Die regional vorkommenden Steinarten wie Schiefer, Sandstein, Kalkstein und Grauwacke sind als reines Bruchsteinmauerwerk mit ausgewählten Steinformaten (Sandstein, Kalkstein), materialtypisch mit plattigen Steinen geschichtet (Schiefer) oder aus Findlingssteinen formatlos vermauert, zu finden.

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Sie sind in unterschiedlichen Ausführungen nach Handwerkerregel als reines Sichtmauerwerk mit ausgewählten Steinen vermauert, steinsichtig, vollflächig verputzt oder mit Kalkschlämme gestrichen ausgeführt. Die Fachwerkwand zeigt das Holztragwerk mit seiner starken, grafischen Wirkung. Es ist meist farbig in kräftigen Rottönen (ochsenblutrot, eisenoxidrot) oder rußschwarz gestrichen.

Fassadenflächen

Das Schieferhandwerk entwickelte eigene gestalterische Techniken des Verlegens aus Formatwahl, Verlegeart, Ornamentik, insbesondere durch Betonung von Hausecke, Dachrinnendetail (Gesims) sowie Öffnungen wie Fenster, Tür und Ortgang. Berufsstand und Familienwappen des Hauseigentümers werden im Detail gezeigt. Die Layen (auch Leyen oder Schieferlaye) sind Schiefertafeln in unterschiedlichen Formaten, mal einfach und zweckmäßig, mal kunstvoll und aufwendig verarbeitet.

Dachflächen

sind mit Schiefermaterial bekleidet. Metallisch schimmern die Dachlandschaften der Moseldörfer und zeigen sich als große einheitliche Flächen. Die Dacheindeckungen waren immer regional gebunden. Deswegen überwiegt an der Mosel das mit Schiefer gedeckte Dach. Regional, an Saar und Obermosel, hat auch das mit Falzziegel (Ton-Dachziegel) gedeckte Dach Tradition.